Zufrieden im Job: Die deutsch-französischen Arbeitnehmer

Ist eine Beschäftigung im deutsch-französischen Umfeld der Schlüssel zum Glück im Job? Das zumindest legt unsere Sommerumfrage nahe. Sie zeigt, dass die überwiegende Zahl der Besucher von Connexion-Emploi nicht nur mit ihrer beruflichen Situation zufrieden sind, sondern auch mit ihrem Gehalt.
Den Angaben zufolge sind 78,3% der Befragten « zufrieden mit ihrer Arbeit », 53% von ihnen sagten, sie seien « eher oder sehr zufrieden mit ihrem Gehalt ». Wie lässt sich diese gute Stimmung allen Krisen zum Trotz erklären? Das hat mehrere Gründe. Die Mehrheit derer, die an der Umfrage teilgenommen haben, befinden sich am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn, ihnen stehen meist viele Möglichkeiten offen. 52% der 25 bis 35-jährigen sind bereits in hierarchisch höheren Stellen oder Führungspositionen tätig (46,8%). Meist verdienen sie gut: 73,1% erhalten mehr als 31 000 Euro brutto pro Jahr. 50% gaben an, jährlich zwischen 31 000 und 60 000 Euro brutto zu verdienen. 66,6% von ihnen haben sich Deutschland als Arbeitsstandort ausgesucht. Jung, zweisprachig und gut ausgebildet, erfüllen sie die wichtigsten Voraussetzungen, um beruflich rasch voranzukommen.
Ganz besonders zufrieden: In Deutschland arbeitende Franzosen
Die Franzosen, die in Deutschland arbeiten, machten 65% der Befragten in unserer Studie aus. Sie erwiesen sich dem Ergebnis nach als diejenigen, die mit ihrer Jobsituation am zufriedensten waren. Gleichzeitig können sie ihre Lage mit der ihrer Landsleute vergleichen, die zu Hause geblieben sind. 85% der Auslandsfranzosen bewerteten ihre Jobsituation als « sehr zufriedenstellend », 61% zeigten sich « zufrieden oder sehr zufrieden » mit ihrem Gehalt. 71,6% halten die Bezahlung in Deutschland für besser als in Frankreich, zumal es viel « leichter ist, Gehaltssteigerungen zu bekommen » (35,4%) und weil mehr Gehaltszulagen gezahlt werden (33,8%). Sie schätzen es auch, dass « ein Diplom weniger ausschlaggebend » ist und die Lebenshaltungskosten in Deutschland unter denen in Frankreich liegen. Das erhöht die Kaufkraft bei ähnlichem Gehalt enorm. Vor allem aber profitieren französische Ingenieure davon, dass es auf dem deutschen Arbeitsmarkt an entsprechenden Fachkräften mangelt - und das schlägt sich dann auch in höheren Gehältern nieder. Ein Umzug oder Unternehmenswechsel wird häufig als einfache Möglichkeit angegeben, wie man seine Situation verändern kann.
Deutschland zahlt besser
Deutsche, die in Frankreich arbeiten (10% der Befragten) sind weniger einig als die Franzosen. Während sich fast 70% von ihnen als « zufrieden mit der Arbeit » einschätzen, gaben 57,8% an, sie seien « eher nicht zufrieden oder sehr unzufrieden » mit ihrem Gehalt. Gut 55% gaben an, die Bezahlung entspreche nicht ihrer Qualifikation. 38,7% gaben an, der Lohn sei « nicht sehr motivierend » und 35,5% stellten fest, dass sie « schlechter bezahlt werden, als wenn sie dieselbe Arbeit im anderen Land machen würden ». Allerdings unterstrichen auch ganze 84,6% von denen, die in beiden Ländern gearbeitet haben, dass die Bezahlung « in Frankreich attraktiver ist als in Deutschland » und, dass es in Frankreich « einfacher ist, sich beruflich weiterzuentwickeln ».
Die Arbeitnehmer auf französischer Seite (unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit) weisen vielfach auf die Vorteile hin, die das System des Landes bietet. Während die Reallöhne niedriger sind als in Deutschland und die Lebenshaltungskosten höher, so schätzen es viele, dass sie hier nicht mehr als 35 Stunden pro Woche arbeiten müssen, im Gegensatz zu den 40 Stunden in Deutschland. Zugleich merken sie an, dass das Renten- und Sozialversicherungssystem in Frankreich wesentlich ansprechender sei als in Deutschland.
Es ist keine Überraschung, dass diejenigen, die sich « eher unzufrieden » oder « sehr unzufrieden » mit ihrem Gehalt geäußert hatten, auch tatsächlich schlecht bezahlt werden (weniger als 15 000 Euro pro Jahr oder zwischen 15 000 und 30 000 Euro brutto pro Jahr). Das gilt für beide Länder gleichermaßen. Sie bedauern vor allem, dass es in Deutschland keinen Mindestlohn gibt, wenngleich sie nach wie vor die Bezahlung in Deutschland generell besser bewerten als die in Frankreich (64,6%). Was ihre Zukunft angeht, sind sie deutlich pessimistischer: 58% von ihnen glauben nicht, dass sie ihre Situation leicht ändern können.

