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Vorstellungsgespräch in Frankreich: Wie kann man seine Schwächen in Stärken umwandeln?

Vorstellungsgespräch in Frankreich: Wie kann man seine Schwächen in Stärken umwandeln?

"Zu qualifiziert, zu spezialisiert, zu lange ohne Beschäftigung..." Trop qualifié, trop spécialisé, trop longtemps inactif..." Es gibt viele Punkte, die Personaler meist nicht sonderlich gerne bei einem Bewerber sehen. Wir haben einige Ratschläge für Sie, wie Sie sich dennoch in einem Bewerbungsgespräch gut schlagen können.

Nach jedem Gespräch gibt es dieselbe Kritik von Arbeitssuchenden: Sie sagen, die Personaler machten es ihnen schwer, besonders, wenn sie zum Beispiel lange in einem speziellen Berufsfeld gearbeitet haben oder nach einiger Zeit wieder einen Job aufnehmen wollen. Das sind häufig Dinge, die Personalverantwortliche kritisch sehen und an denen die Arbeitsuchenden scheitern. Doch es gibt auch Wege, um aus seinen vermeintlichen Schwächen Stärken zu machen.

Interview Jérôme Lecot Eurojob-Consulting

Wir haben Jérôme Lecot, Geschäftsführer der deutsch-französischen Personalvermittlung Eurojob Consulting zu diesem Thema befragt, und er hat uns einige wichtige Tipps verraten.

1. Sie waren lange ohne Arbeit.

Oft brauchen deutsche Bewerber ohne Sprachkenntnisse zumindest 6 Monaten bis zu einem Jahr, bevor sie sich vollständig eingelebt haben. Ob Sie arbeitslos oder in einem Sabbatjahr waren, sprechen Sie darüber, welche Erfahrungen Sie in dieser Zeit sammeln konnten. Wenn Sie arbeitslos waren, dann erklären Sie zum Beispiel, dass Sie sich in dieser Zeit besser kennengelernt haben und wesentlich genauer wissen, was Sie wollen. Sie haben in dieser Zeit eine klarere Vorstellung von Ihrer beruflichen Laufbahn und von den Gegebenheiten in Frankreich gewinnen können. Den Satz, den es um jeden Preis zu vermeiden gilt, lautet: „Ich konnte in der Zeit meinem Freund/meiner Freundin näherkommen." Sie wecken so eher den Eindruck, dass Sie das private Leben nicht mit dem Berufsleben vereinen können.

2. Sie sind für die Stelle überqualifiziert.

Sie brauchen den Job, Sie haben auch Lust darauf, aber Sie sind zu qualifiziert dafür. Besonders Menschen ab 50 sehen sich, nachdem sie Jahrzehnte gearbeitet haben, mit dieser Kritik konfrontiert. In einem Bewerbungsgespräch gilt es also zunächst, den Personaler zu beruhigen. Der nämlich sorgt sich, dass Sie in ein paar Monaten den nächsthöheren Job anstreben. Man sollte sich zunächst allerdings nicht unter Wert verkaufen, indem man etwa sagt, dass man auch bereit ist, ein niedrigeres Gehalt zu akzeptieren. Die richtige Strategie ist es, diesen Satz einer Frage zu antworten, etwa so: „Ab wann arbeitet jemand, der bei Ihnen anfängt, normalerweise wirklich gut?" Dann können Sie erklären, dass Sie durch Ihre Erfahrung und Qualifikation doppelt so schnell arbeiten wie ein Neuling, Sie ermöglichen dem Unternehmen also einen Zeit- und vielfach auch Geldgewinn.

3. Sie sind zu spezialisiert.

Dieser Vorwurf ist die andere Seite der Medaille für diejenigen, die zuvor einen Nischenjob besetzt haben. Sie können zuweilen gut bezahlte Arbeit finden, aber zugleich birgt die Spezialisierung auch die Gefahr, in einem anderen Bereich keine Stelle mehr zu finden. Doch es gibt Wege, dies zu umgehen. Man muss seine generellen Qualifikationen und Qualitäten in den Vordergrund stellen. Ein kaufmännischer Angestellter, der zum Beispiel im Verkauf von Software beschäftigt war, kann seine Qualitäten als guter Verkäufer herausstellen, er kann sagen, dass er ein guter Zuhörer ist und jemand, der Menschen überzeugen kann; vor allem davon, einen Vertrag zu unterschreiben. Es gilt, die ganz grundlegenden Eigenschaften herauszuarbeiten, die zeigen, dass Sie für den neuen Job eben doch der Richtige sind, ganz egal, was für Qualifikationen Sie mitbringen.

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