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Grandes Ecoles in Frankreich: Liste und Informationen zu den französischen Elite-Hochschulen

Grandes Ecoles in Frankreich: Liste und Informationen zu den französischen Elite-Hochschulen

Die Grandes Ecoles in Frankreich sind zumeist viel angesehener als Universitäten und haben einen Sonderstatus im französischen Hochschulsystem. Es handelt sich um spezialisierte Hochschulen, die ein bestimmtes Fach oder miteinander verwandte Fächer unterrichten. Es wird zudem großer Wert auf allgemeinbildende Elemente und Module zur Förderung der Persönlichkeit gelegt. Grandes Ecoles werden auch als Elite-Hochschulen bezeichnet, da sie als Ausbildungsstätten der Führungseliten in Staat, Wirtschaft und Kultur gelten. Die Absolventen werden häufig bereits vor dem Abschluss von Firmen aus der Wirtschaft oder öffentlichen Institutionen angestellt.

Es gibt heutzutage frankreichweit 10 Instituts d’Études Politiques (kurz IEP), also Institute für Politikstudien, die sich alle am Vorbild der Pariser "Urinstitution" orientieren. Es wird dort eine Mischung aus Politik, Recht, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Sprachen unterrichtet, und das Programm kann in der Regel als sehr anspruchsvoll eingestuft werden.

Die IEPs sind vielleicht eher unter dem Namen Sciences Po bekannt, eine Abkürzung für Sciences Politiques. Seit 1988 ist der Begriff Sciences Po als Marke geschützt, doch die Bezeichnung für die IEPs in anderen Städten (in Verbindung mit dem Städtenamen), wie zum Beispiel Sciences Po Strasbourg, werden toleriert.

Streng genommen haben die Sciences Po-Institute einen Mischstatus und sind keine Grande Ecole im klassischen Sinne: sie werden, im Gegensatz zu den Grandes Écoles de Commerce, den Wirtschaftshochschulen, rechtlich den Universitäten zugeordnet.

Liste und Beschreibung der 10 Instituts d’Études Politiques in Frankreich

Liste und Beschreibung der 10 Instituts d’Études Politiques in Frankreich

Sciences Po Paris

Sciences Po Paris (Institut d'Études Politiques de Paris) ist eine hoch selektive Grande Ecole in Paris. Im Bereich der Sozialwissenschaften gilt sie als eine der weltweit angesehensten Hochschulen.

14000 Studenten sind hier eingeschrieben. Die Gründung 1872 sollte als Antwort auf die politische Krise, die Frankreich nach dem Krieg von 1870 schüttelte, gelten. Heute liegt der Schwerpunkt, neben den Politikwissenschaften, auch auf Jura, Wirtschaftswissenschaften, Finanzwissenschaften, Marketing, Kommunikation, Stadtplanung, Management und Journalismus. Der Großteil der Absolventen arbeitet später in der Privatwirtschaft.

Im Jahr 2000 hat Sciences Po Paris einen Campus in Nancy eröffnet der auf deutsch-französische Beziehungen spezialisiert ist. Damit wurde der Grundstein für ein Campusnetzwerk gelegt: 2001 folgten die Eröffnungen von Sciences Po Poitiers und Dijon, 2005 Menton, 2007 Le Havre und 2010 Reims. Diese Campi sind direkte Ableger von Sciences Po Paris und nicht mit den jeweiligen politikwissenschaftlichen Instituten der Unis verbunden.


Sciences Po Strasbourg

Sciences Po Strasbourg (Institut d'études politiques de Strasbourg) ist eine öffentliche Einrichtung, die seit 1945 der Universität Straßburg zugeordnet ist. Das Institut bietet seit zehn Jahren einen deutsch-französischen Master in Europastudien an.


Sciences Po Bordeaux

Sciences Po Bordeaux (Institut d'études politiques de Bordeaux) ist institutionell mit der Universität Montesquieu-Bordeaux IV verbunden. Über 2100 Studenten sind hier eingeschrieben.

Das Institut zeichnet sich durch Pluridisziplinarität und innovative pädagogische Ansätze aus. Im Alumni-Netzwerk sind seit seiner Gründung 1948 über 10000 Diplomierte aktiv.


Sciences Po Grenoble

Sciences Po Grenoble (Institut d'études politiques de Grenoble) wird der Université Grenoble Alpes zugeordnet. Schon seit 70 Jahren gibt es das Institut in Grenoble und seit 2012 unterzieht es sich einer tiefgreifenden Umstrukturierung: Internationalisierung, Professionalisierung, Ausbau der digitalen Tools, Innovation und Kreativität.


Sciences Po Lyon

Sciences Po Lyon (Institut d'études politiques de Lyon) gehört seit seiner Gründung im Jahr 1948 zur Universität Lumière Lyon 2. Seit 2017 gibt es auch einen Campus in Saint-Étienne.

Zu den Schwerpunkten zählen Sozial- und Politikwissenschaften sowie Internationale Beziehungen. Es wird eine Auswahl an Doppeldiplomen angeboten, z.B. mit der Hong Kong Baptist University.


Sciences Po Toulouse

Sciences Po Toulouse (Institut d'études politiques de Toulouse) gehört seit seiner Gründung im Jahr 1948 zur Universität Toulouse I. Hier werden die Fächer Politologie, Jura, Ökonomie, Soziologie, Geschichte und Geographie unterrichtet.

17% der Absolventen arbeiten später im Ausland und 86% von ihnen haben sechs Monate nach dem Abschluss eine Stelle gefunden.


Sciences Po Aix-en-Provence

Seit 1956 werden am Institut Sciences Po Aix (Institut d'études politiques d'Aix-en-Provence) Studenten auf eine Karriere in Führungspositionen im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft vorbereitet.

Schwerpunkte sind die Studiengänge Politikwissenschaft, Recht, Geschichte, internationale Beziehungen und Wirtschaftswissenschaften.


Sciences Po Lille

Sciences Po Lille (Institut d'études politiques de Lille) gehört zur Université de Lille II und wurde 1991 gegründet. Schon seit 1999 ist es hier möglich Doppeldiplome (mit Deutschland, Großbritannien oder Spanien) zu erwerben oder im Doppelmaster mit Ungarn oder England zu studieren. Seit 2020 ist auch ein Studiengang mit Italien hinzugekommen.


Sciences Po Rennes

Sciences Po Rennes (Institut d'études politiques de Rennes) wurde 1991 gegründet und legt großen Wert auf seine internationale Ausrichtung. Das Studium zweier Fremdsprachen ist verpflichtend und pro Jahrgang kommen mindestens 20% der Studenten aus dem Ausland.


Sciences Po Saint-Germain-en-Laye

Der Campus von Sciences Po Saint-Germain-en-Laye wurde erst 2013 von den Universitäten Cergy-Pontoise und Versailles-Saint-Quentin-en-Yvelines gegründet und befindet sich ca 40 Minuten westlich von Paris.

Über 600 Studenten (die von 190 Lehrern betreut werden) absolvieren hier einen Fünfjahreskursus in Sozialwissenschaften Politik, Recht, Geschichte, Wirtschaft. Der erste Abschlussjahrgang wurde 2019 verabschiedet.

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