Unsere Tipps wie man sich als Bewerber in einem Vorstellungsgespräch in Frankreich verhalten sollte

Ein Vorstellungsgespräch ist immer eine aufregende Angelegenheit, besonders wenn dieses auch noch in einer Fremdsprache geführt wird. Man sollte sich gut darauf vorbereiten, sich gleichzeitig aber nicht zu sehr versteifen, denn damit hat man nichts gewonnen. Sollten Sie sich gerade auf ein Vorstellungsgespräch in Frankreich vorbereiten, wollen wir Ihnen hier ein paar Tipps mit an die Hand geben, auf was Sie achten sollten.
Neben den Aussagen wird der Personalverantwortliche vor allem auch auf Ihre Körpersprache, Ihre Stimme und Ihr gesamtes Verhalten im Laufe eines Vorstellungsgespräches achten. Dabei ist es immer wichtig, auch etwas über die Gegebenheiten und Gewohnheiten im Land des Gegenübers zu wissen, um Situationen richtig einschätzen zu können und Ihnen erfolgversprechend begegnen zu können.
Persönlichkeit ist wichtiger als Fachwissen!
Französische Personalchefs achten noch mehr als ihre deutschen Kollegen auf die Persönlichkeit der Bewerber. Das zeigt sich bereits bei der schriftlichen Bewerbung, die in der Regel ohne Zeugnisse eingereicht wird. Im Bewerbungsgespräch können Sie also mit einer natürlichen und höflichen Art sehr leicht Punkte sammeln. Dann wird man Ihnen auch gerne den einen oder anderen sprachlichen Fehler gerne verzeihen, wenngleich in Frankreich die Sprachkompetenzen ebenfalls eine zentrale Rolle spielen.
Vermeiden Sie klassische Fehler
Einige typische Fehler kann man mit ein wenig Vorbereitung vermeiden lernen. Dazu gehört, dass man zwar ehrlich ist, aber in manchen Dingen doch lieber etwas weniger als zu viel von sich preisgibt. So zum Beispiel beim Thema Arbeitssuche. Wenn man Sie fragt, an welche Unternehmen aus welchen Branchen Sie weitere Bewerbungen geschickt haben, sollten Sie nicht als Erstes antworten, dass Sie auf vielen Ebenen suchen und sich in vielen Richtungen nach einem geeigneten Arbeitsplatz umsehen. Das kann bei den Personalverantwortlichen den Eindruck erwecken, dass Sie gar nicht mit voller Überzeugung an diesem Job interessiert sind, sondern ihn nur als eine Alternative unter vielen verstehen.
Vielleicht werden Sie auch nach Ihren beruflichen Zielen gefragt. Dabei sollten Sie es vermeiden, bereits zu diesem Zeitpunkt von Karriereschritten zu sprechen, die auf der potentiellen Stelle aufbauen. Auf diese Weise werden Sie bei den Personalchefs den Eindruck hinterlassen, Sie könnten an der Stelle nur als eine Art Sprungbrett interessiert sein.
Zeigen Sie offen Ihre Begeisterung!
Wenn Sie es während des Gesprächs nicht schaffen, Ihre Begeisterung und Ihr lebhaftes Interesse an einem Job unter Beweis zu stellen, dann haben Sie vor allem in Frankreich eigentlich schon verloren. Also zeigen Sie offen Ihre Begeisterung und überzeugen Sie so die Personaler von Ihrer Motivation, den neuen Job zu übernehmen!
Hier einige Formulierungsbeispiele:
- "Je suis vivement intéressé par ce poste" (Ich bin sehr an dieser Stelle interessiert)
- "M'impliquer dans cette fonction correspond tout à fait à mes attentes" (Diese Stelle entspricht voll und ganz meinen Vorstellungen und Erwartungen)
- "Je serais très heureux de pouvoir rejoindre votre entreprise" (Ich wäre sehr froh, ein Teil Ihres Unternehmens werden zu können)
- "Cette mission représente, à mes yeux, une réelle opportunité de progression personnelle" (Diese Stelle ist für mich eine echt Chance, um mich beruflich weiter zu entwickeln)
- "Votre projet d'entreprise semble passionnant..." (Die Projekte Ihres Unternehmens scheinen sehr spannend zu sein)
Zeigen Sie Interesse - aber nicht nur am Gehalt!
Natürlich macht es einen guten Eindruck, wenn Sie Fragen an das Unternehmen stellen und damit Ihr Interesse bezeugen. Sind Sie allzu verschlossen und schweigsam, indem Sie keine Fragen stellen und auf Ihnen gestellte Fragen lediglich mit Ja und Nein antworten, werden Sie einen unmotivierten und nicht sehr dynamischen Eindruck hinterlassen.
Aber auch wenn Sie Fragen stellen, sollten Sie stets darauf achten, Ihre Fragen nicht nur auf Fragen nach Gehalt und den angebotenen Leistungen zu beschränken, denn so werden Sie die Personalverantwortlichen nicht davon überzeugen können, dass Sie an der Stelle (und nicht nur an der monatlichen Überweisung) interessiert sind. Ebenfalls keinen guten Eindruck hinterlassen Sie mit Fragen nach Sachverhalten, die im Laufe des Gesprächs bereits zur Sprache gekommen sind.
Zweifeln Sie weder an sich noch am Unternehmen!
Vermeiden Sie es außerdem, Zweifel an Ihren Kompetenzen oder an Ihrem potentiellen Arbeitgeber zu äußern. Ein Vorstellungsgespräch ist nicht der richtige Ort für Kritik und Zweifel. In diesem Gespräch soll der Grundstein gelegt werden für eine vertrauensbasierte Zusammenarbeit zwischen den Vertragspartnern, und das kann nur erfolgen, wenn Sie überzeugt sind von den Projekten des Unternehmens, genauso wie die Personalchefs davon überzeugt sein müssen, dass Sie der richtige Kandidat für die zu besetzende Stelle sind.
Seien Sie flexibel!
Schon im Vorfeld eines Vorstellungsgesprächs werden die Weichen für eine mögliche Einstellung gestellt. Wenn Sie nicht erreichbar sind, oder es mehrere Anläufe benötigt, um einen Termin für das Gespräch zu finden, dann erwecken Sie nicht gerade den Eindruck, als wollten Sie auf jeden Fall diesen Job bekommen. Seien Sie also flexibel, kommen Sie so dem Unternehmen entgegen und beweisen Sie auch auf diesem Wege, dass Sie ernsthaft interessiert sind.
Achten Sie auf Ihre Körpersprache!
Vergessen Sie bei all den Gedanken an die richtige Wortwahl nie, dass auch Ihr Auftreten und Ihre Körpersprache bei der Personalfindung eine entscheidende Rolle spielen. Auch ein Lächeln, eine positive Einstellung oder aufmerksames Zuhören sind Hinweise auf das von Ihnen dem Unternehmen entgegengebrachte Interesse. Denn ob wir es wollen oder nicht, oft ist der so viel beschriebene erste Eindruck (mit-)entscheidend. Nicht umsonst kennt man sowohl in Deutschland als auch in Frankreich das Sprichwort "on n'a pas deux fois la chance de faire une première bonne impression" (man bekommt nie zweimal die Chance, einen guten ersten Eindruck zu machen)!
Der goldene Mittelweg
In vielen Branchen wird heute auf die Körpersprache der Bewerber sogar intensiv geachtet und trägt zur Entscheidungsfindung bei. Die Hände unter dem Tisch zu halten bedeutet, dass man kein ruhiges Gewissen hat, niedergeschlagene Augen verweisen auf mangelndes Selbstbewusstsein. Eine nach vorn gerichtete Körperhaltung dagegen symbolisiert Interesse und Offenheit.
Was die Wichtigkeit der Körpersprache angeht gibt es aber durchaus verschiedene Forschungsmeinungen. Es gibt solche, die darauf setzen, dass man die verborgenen Sinne unserer Gesten kennt und sie dadurch besser beherrschen kann. Andere wiederum sehen es als Übertreibung an, alles kontrollieren zu wollen.
Wie in vielen Fällen ist es wohl hier genauso wie in vielen anderen Bereichen, man sollte den goldenen Mittelweg wählen. Natürlich ist es gut, wenn man ein paar Grundsätze der Körpersprache kennt und anwendet, aber wer versucht jede Regung zu kontrollieren, anstatt natürlich und locker zu sein, der kann durchaus schneller das Gegenteil von dem erreichen, was er im Sinn hat. Und was ist denn schon dabei, offen zuzugeben, dass Sie ein wenig nervös sind? Diese Aussage wird meist von den Personalchefs gut aufgenommen und kann außerdem dazu beitragen, dass Sie automatisch ein wenig entspannter werden.
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