Welche europäischen oder bilateralen Studienprogramme mit Frankreich gibt es?

Sie interessieren sich für einen Auslandsstudienaufenthalt in Frankreich? Sie haben aber keine Lust auf eine langwierige Suche nach der passenden Universität und dem richtigen Weg durch den Bewerbungsdschungel? Sie wollen sich z.B. über das europäische Austauschprogramm Erasmus oder über die Möglichkeiten in einem deutsch-französischen Studiengang einen Doppelabschluss zu erlangen informieren? Dann lesen Sie hier welche bilateralen und internationalen Organisationen Ihnen konkrete Austauschprogramme anbieten.
ERASMUS
Seitdem im Jahre 1987 das universitäre Austauschprogramm ERASMUS in Europa startete, haben bereits mehr als 2 Millionen Studenten an dem Programm teilgenommen. Jeder ordentlich an einer deutschen Hochschule eingeschriebene Student, der bereits ein paar Semester in Deutschland studiert hat und Staatsbürger der im Programm geförderten Staaten ist (EU-Mitgliedstaaten, Türkei, Island, Liechtenstein, Norwegen und Teile der Schweiz) kann an dem Programm teilnehmen und so ein oder zwei Semester im Ausland studieren. Die im Ausland gesammelten ECTS-Punkte sollten automatisch von der deutschen Universität anerkannt werden.
Als Teilnehmer an diesem Programm genießt man mehrere Vorteile: Die Semestergebühren oder Studiengebühren im Ausland entfallen vollständig und das Programm ist mit einem kleinen Stipendium verbunden. Das Budget kann je nach Universität und Land unterschiedlich sein, bewegt sich aber meist zwischen 100 und 200 € pro Monat. Diese finanzielle Förderung kann jeder Student nur für einen Auslandsaufenthalt beantragen.
Ein weiterer Vorteil dieses Programms ist das Bewerbungsverfahren, denn dieses läuft über die deutsche Heimatuniversität und ist somit sehr viel angenehmer, als wenn man sich direkt in Frankreich bewerben muss. Beim Akademischen Auslandsamt und dem zuständigen ERASMUS-Koordinator des jeweiligen Fachbereiches erfahren Sie alle Informationen (Bewerbungsfristen, Partneruniversitäten, einzureichende Unterlagen) und bekommen die nötigen Formulare rund um das Auslandsstudium. Es wird empfohlen, bereits ein Jahr vor Antritt des Auslandssemesters die Vorbereitungen zu beginnen, da die Plätze sehr begehrt sind und es einige Zeit in Anspruch nimmt, bis alle Formalitäten erledigt sind. Zum Teil kann man direkt mit der Bewerbung den Wunsch auf einen Platz im Studentenwohnheim der Partneruniversität äußern.
Vor Ort nehmen die Studenten an den normalen Kursen ihres Fachbereiches teil, darüber hinaus gibt es aber zu Beginn auch Informationsveranstaltungen zum Thema Immatrikulation, Hochschulsport, universitäres Leben oder auch zu speziellen kulturellen Angeboten für die Austauschstudenten. So lernt man nicht nur die einheimischen, sondern auch die Studenten aus anderen Nationen schnell kennen und kann Kontakte knüpfen.Die offizielle Seite des Programms mit weiteren Informationen zum internationalen universitären Austausch: http://eu.daad.de.
Gut zu wissen: Wer an einem ERASMUS-Austausch teilnimmt, hat trotzdem Anspruch auf die Förderung durch Auslandsbafög. Für Frankreich ist die Kreisverwaltung Mainz-Bingen in Ingelheim zuständig.
Das Freemover-Programm des DAAD, das nun Programm zur Mobilität von deutschen Studierenden (PROMOS) heißt, vergibt zudem kurzfristige Stipendien für Studien-, Sprachkurs- oder Praktika-Aufenthalte. Das System wurde 2010 neu strukturiert. Alle Studienaufenthalte können unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Allerdings läuft die Bewerbung für alle Aufenthalte bis maximal 6 Monaten nicht mehr über den DAAD, sondern über die jeweilige Hochschule des Studenten, sofern diese das Programm anbietet. Hier findet man allgemeine Informationen zu PROMOS. Alle längeren Aufenthalte, sowie Anträge von Doktoranden betreut weiterhin der DAAD.
Deutsch-französische Hochschule: Doppelabschluss
Neben den europäischen Programmen zur Steigerung der Mobilität europäischer Studenten, gibt es weitere bilaterale Kooperationen zwischen Deutschland und Frankreich, auch auf Hochschulebene. Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) in Saarbrücken ist ein Netzwerk von 145 deutschen und französischen Hochschulen. Dort werden spezifische deutsch-französische Studienprogramme angeboten und gemeinsame Forschungsprojekte durchgeführt. Diese Doppelstudiengänge in fast allen Fachbereichen bieten eine abwechslungsreiche und interkulturelle Ausbildung mit sehr guten Berufsaussichten. Das Studium wird abwechselnd in Deutschland und Frankreich absolviert und endet mit einem deutsch-französischen Doppeldiplom. Für die Zeit des Auslandsaufenthalts wird der Student mit einem Stipendium von max. 270 Euro unterstützt. Auch viele andere deutsche Hochschulen und Universitäten bieten gemeinsame Studiengänge mit Frankreich an, allerdings wird dabei nicht immer ein doppelter Abschluss verliehen. Mehr Infos über die einzelnen Angebote erhalten Sie beim Akademischen Auslandsamt Ihrer Universität.
Für Hochschulen in Bayern steht Ihnen die folgende Seite des Bayrisch-Französischen-Hochschulzentrums zur Verfügung.