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Mangel an Arbeitskräften: Frankreich erleichtert Aufenthalt für Engpassberufe

Mangel an Arbeitskräften: Frankreich erleichtert Aufenthalt für Engpassberufe

Frankreich braucht Arbeitskräfte – dringend. Am 22. Mai 2025 hat die französische Regierung endlich die lang erwartete neue Liste der Engpassberufe veröffentlicht. Sie ermöglicht tausenden ausländischen Arbeitskräften ohne Papiere eine legale Perspektive: Wer in einem dieser Berufe tätig ist, kann künftig einfacher eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Ein Signal der Öffnung – und ein pragmatischer Schritt gegen den akuten Fachkräftemangel im Land.



1. Die neue Liste der Engpassberufe in Frankreich ist endlich veröffentlicht

1. Die neue Liste der Engpassberufe in Frankreich ist endlich veröffentlicht

Am 22. Mai 2025 wurde die aktualisierte Liste der Engpassberufe im französischen Amtsblatt veröffentlicht. Diese Liste identifiziert Berufe, in denen es in Frankreich an Arbeitskräften mangelt, und dient als Grundlage für die Regulierung von ausländischen Arbeitskräften. Die Veröffentlichung dieser Liste war ursprünglich für Anfang 2024 geplant, wurde jedoch aufgrund politischer Instabilität und der Auflösung der Nationalversammlung mehrfach verschoben .

Die Liste umfasst insgesamt 80 Berufe, die nach Regionen differenziert sind. Zu den landesweit gefragten Berufen gehören unter anderem:

  • Landwirtschaftliche Arbeitskräfte
  • Haushaltshilfen und Reinigungskräfte
  • Küchenhilfen und Köche
  • Hotelangestellte
  • Bauarbeiter (z. B. Maurer, Dachdecker, Klempner)

Diese Berufe wurden aufgrund ihrer hohen Nachfrage und des Mangels an verfügbaren Arbeitskräften in die Liste aufgenommen. Die vollständige Liste kann im offiziellen Amtsblatt eingesehen werden: Journal Officiel.



2. Bedeutung der Liste für ausländische Arbeitskräfte

2. Bedeutung der Liste für ausländische Arbeitskräfte

Die Veröffentlichung der Engpassberufeliste hat erhebliche Auswirkungen auf ausländische Arbeitskräfte, insbesondere für diejenigen, die sich in Frankreich ohne gültige Aufenthaltspapiere aufhalten. Gemäß der Immigrationsgesetzgebung vom 26. Januar 2024 können ausländische Arbeitskräfte, die in einem der gelisteten Berufe tätig sind, unter bestimmten Bedingungen eine Aufenthaltserlaubnis erhalten .

Die Voraussetzungen für eine solche Regulierung sind:

  • Nachweis von 12 Monaten Berufstätigkeit in einem Engpassberuf innerhalb der letzten 24 Monate
  • Mindestens 3 Jahre Aufenthalt in Frankreich
  • Sprachkenntnisse (ein bestimmtes Niveau ist nicht vorgeschrieben)

Ein bedeutender Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Zustimmung des Arbeitgebers nicht erforderlich ist. Dies ermöglicht es den betroffenen Arbeitskräften, eigenständig einen Antrag auf Aufenthaltserlaubnis zu stellen, ohne auf die Unterstützung ihres Arbeitgebers angewiesen zu sein .



3. Regionale Unterschiede und besonders gefragte Berufe

3. Regionale Unterschiede und besonders gefragte Berufe

Die Engpassberufeliste ist regional differenziert, um den spezifischen Arbeitsmarktbedürfnissen in den verschiedenen Regionen Frankreichs gerecht zu werden. Einige Berufe sind in bestimmten Regionen besonders gefragt:

  • In der Normandie besteht eine hohe Nachfrage nach Vermessungsingenieuren.
  • In der Île-de-France sind IT- und Industrietechniker besonders gesucht.
  • Maurer stehen in allen regionalen Listen, mit Ausnahme der Île-de-France.
  • Metzger sind in den Listen von sieben Regionen vertreten.

Die Regionen mit der höchsten Anzahl an Engpassberufen sind:

  1. Île-de-France: 41 Berufe
  2. Provence-Alpes-Côte d’Azur: 39 Berufe
  3. Auvergne-Rhône-Alpes: 37 Berufe

Diese regionalen Unterschiede spiegeln die vielfältigen wirtschaftlichen und demografischen Gegebenheiten in Frankreich wider .



4. Kritik und zukünftige Entwicklungen

4. Kritik und zukünftige Entwicklungen

Trotz der positiven Aspekte der aktualisierten Engpassberufeliste gibt es auch Kritik von verschiedenen Seiten. Arbeitgeberverbände wie der Medef und die Confédération des petites et moyennes entreprises (CPME) äußern Bedenken hinsichtlich des begrenzten Umfangs der Liste. Sie argumentieren, dass die Liste nicht alle Berufe abdeckt, in denen tatsächlich ein Arbeitskräftemangel besteht, und fordern eine kohärentere nationale Strategie .

Ein weiteres Problem ist die uneinheitliche Umsetzung der neuen Regelungen auf regionaler Ebene. In einigen Präfekturen fehlt es an klaren Informationen und Verfahren zur Beantragung der Aufenthaltserlaubnis für Engpassberufe, was zu Verzögerungen und Unsicherheiten bei den betroffenen Arbeitskräften führt .

Zukünftig soll die Liste der Engpassberufe jährlich aktualisiert werden, um besser auf die sich ändernden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes reagieren zu können. Dies bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für ausländische Arbeitskräfte die Möglichkeit, sich auf aktuelle Entwicklungen einzustellen und entsprechend zu planen.

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Jérôme

Jérôme Lecot

 
 
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