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Leben und arbeiten in den Pays de la Loire, der Bretagne und Normandie

Leben und arbeiten in den Pays de la Loire, der Bretagne und Normandie

Auswanderungswillige Deutsche, die nach Frankreich umziehen, müssen einen passenden Arbeits- und Wohnort finden. In welcher der 15 Regionen im metropolitanen Frankreich wollen Sie in Zukunft leben und arbeiten?

Für Arbeitnehmer sind der Arbeitsmarkt und die Lebensqualität ausschlaggebend. Daneben sollten der Wohnungsmarkt, das Freizeitangebot und die Bildungseinrichtungen unter die Lupe genommen werden. In Umfragen gewinnt der Westen Frankreichs mit den Regionen Pays de la Loire, Bretagne und Normandie immer mehr an Beliebtheit.

Lassen Sie sich von der attraktiven Lage und den vielfältigen Jobmöglichkeiten begeistern. Oder wie der Bretone sagt: La Bretagne, ça vous gagne !

Attraktive Lage in Meeresnähe und gute Verkehrsanbindung

Zwar sind der Südwesten und die Mittelmeerregion in der Rangfolge der beliebtesten französischen Städte nach wie vor führend, doch befindet sich die Region Pays de la Loire bereits auf dem dritten Platz (26 %). Die Bretagne folgt mit 23 % und die Normandie kann hypothetisch 13 % für einen Umzug gewinnen.

Ein wesentlicher Punkt ist die geografische Lage: Sämtliche drei Regionen befinden sich an der Atlantikküste beziehungsweise am Ärmelkanal und können mit Touristen-Attraktionen und einem milden Klima punkten.

Gleichzeitig sind die größten Städte von Paris aus zeitnah erreichbar: Nach Nantes gelangt man am schnellsten mit dem TGV, welcher die Strecke innerhalb von gut 2 Stunden bewältigt. Rennes ist 1,5 Zugstunden entfernt, und Le Havre erreicht man nach 2,5 Stunden Auto- oder Zugfahrt. Für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum besonders attraktiv: Der Flughafen Nantes verbindet mehrere Städte in Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz mit Direktflügen.


Jobs in Pays de la Loire

Pays de la Loire: Dynamisches Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum

Die Länder der Loire sind geografisch und wirtschaftlich geprägt vom gleichnamigen Strom, der bei Saint-Nazaire in den Atlantik mündet. Die Region umfasst 5 Departemente (Loire-Atlantique, Maine-et-Loire, Mayenne, Sarthe, Vendée) und beheimatet 3,8 Millionen Einwohner auf rund 32 000 km² Fläche. Jährlich lassen sich 30 000 Zugezogene nieder, was dem drittstärksten Bevölkerungswachstum in den französischen Regionen entspricht.

Nantes, die grüne Metropole

Die größte Stadt ist Nantes mit 309 346 Einwohnern, gefolgt von Angers, Le Mans, Saint-Nazaire, Cholet, La-Roche-sur-Yon und Laval. Anziehungspunkt für Neuzuzüger ist insbesondere die Hauptstadt Nantes. 10 % der Einwohner von Nantes lebten vor 5 Jahren noch in einer anderen Region. Vor allem junge Familien und Kader aus Paris entscheiden sich für den Umzug. Aber was macht das Leben in Nantes so attraktiv?

Die westfranzösische Stadt ist der ehemalige Sitz der Herzöge der Bretagne. Für die Bretonen ist Naoned nach wie vor die Hauptstadt ihrer Region, administrativ gehört die aufstrebende Stadt in unmittelbarer Nähe zur Atlantikküste aber zu den Pays de la Loire. An der Loire-Mündung zwischen der Bretagne, der Vendée und des Anjou gelegen, nimmt Nantes einen zentralen Knotenpunkt ein.

Die Großstadt verfügt über insgesamt 100 Parkanlagen und kann damit pro Einwohner 37 m² Grünfläche bieten. Dank dieser ökologischen Vorzüge gilt die grüne Stadt als ein nouvel eden bobo. In einer PwC-Studie landete Nantes in puncto Lebensqualität auf dem 3. Platz.

Luftfahrt, Lebensmittelindustrie und Tourismus

Die Region Pays de la Loire beschäftigt 1,59 Millionen Arbeitnehmer und weist mit 7,6 % eine der tiefsten Arbeitslosenquoten Frankreichs auf. Im Durchschnitt beträgt das jährliche Bruttoeinkommen 30 000 Euro. Das Wirtschaftswachstum ist höher als im nationalen Durchschnitt. Mit 215 km Strand und 250 km Flusswegen, historischen Monumenten und Naturschutzgebieten verbucht der Tourismussektor jährlich 80 Millionen Übernachtungen. Geschichtsträchtige Städte wie Le Mans, Angers, Laval und Saumur locken mit historischen Sehenswürdigkeiten und Weinkellern.

Daneben sind die Luftfahrt- und die Lebensmittelindustrie die wichtigsten Wirtschaftssektoren. Airbus beschäftigt an seinen beiden Standorten Saint-Nazaire und Nantes rund 6000 Arbeitnehmer. Zudem gehören die Loire-Länder in den Sektoren IT, Schifffahrt, Wassersport und Landwirtschaftsfahrzeuge zu den Spitzenreitern.

Dynamische Städte wie Nantes beherbergen junge Start-ups wie die international ausgerichteten Unternehmen Lengow oder iadvize und Start-Up-Hubs wie Imagination Machine. Für deutschsprachige Arbeitssuchende, welche des Französischen noch nicht ganz mächtig sind, eine interessante Option in einem internationalen Umfeld.

Studentenfreundliche Universitäten

Schulabgänger haben die Wahl zwischen einem öffentlichen Gymnasium, einer Privatschule oder einer beruflichen Ausbildung. Wer sich für ein Studium an einer Universität entscheidet, ist in den Pays de la Loire gut bedient: Die Université de Nantes zählt mit 54 000 Studierenden zu den bedeutendsten Unis Frankreichs. Auch kleinere Universitäten wie Le Mans und die Université d’Angers bieten unterschiedliche Studiengänge, beispielsweise im Tourismusbereich, an. Angers wurde sogar als studentenfreundlichste Stadt ausgezeichnet.


Jobs in der Bretagne

Bretagne: Keltisches Kulturerbe und maritime Wirtschaft

Die Bretagne, oder auf Bretonisch Breizh, verbindet die Regionen Pays de la Loire und Normandie. Sie umfasst die Departemente Côtes-d’Armor, Finistère, Ille-et-Vilaine und Morbihan. Historisch - bis 1941 - und kulturell zählte auch das Departement Loire-Atlantique und die ursprüngliche bretonische Hauptstadt Nantes zur Bretagne. Mit 2700 km Küste bildet die westfranzösische Region die größte Halbinsel des französischen Festlandes.

Geografisch wird unterschieden zwischen Armor, den Küstengebieten, und Argoat, den weitläufigen Wäldern im Landesinnern. Die rund 3,2 Millionen Einwohner leben mehrheitlich in den beiden Agglomerationen Rennes und Brest und den Küstengebieten (40 %). Dahinter folgen die Städte Quimper, Lorient, Vannes, Saint-Brieuc, Saint-Malo, Lanester, Fougères und Lannion.

Küsten und bretonische Wurzeln als Touristenmagnet

Die Bretagne ist in Bezug auf den Reichtum an kulturellem Erbe die zweitplatzierte Region in Frankreich. 40 Städte tragen das Label villes et pays d'art et d'histoire. Ehemalige Festungsstädte wie Saint-Malo, Fougères und Vitré locken mit Burgen und gotischen Kirchen. Die Küsten bieten Wassersportlern und Wanderfreunden ein vielfältiges Angebot. Nebst den architektonischen Schätzen und den landschaftlichen Reizen punktet die Region mit der lebendigen bretonischen Folklore.

Die keltischen Wurzeln sind in Armorica, wie die Gallier die Bretagne nannten, nach wie vor lebendig. So sind sämtliche Ortsnamen auf Französisch und Bretonisch ausgeschildert. Unter dem Markennamen Breizh werden nicht nur Kleider, sondern auch eine lokal produzierte Cola vermarktet.

Das interkeltische Festival in Lorient (Festival Interceltique) zieht jährlich rund 750 000 Besucher an und bietet 4500 keltisch-stämmigen Künstlern eine Bühne. Des Weiteren findet jedes Jahr in Carhaix das mit Abstand größte Festival Frankreichs, Vieilles Charrues, statt. Der Tourismus spielt damit in der regionalen Wirtschaft vor allem im Sommer eine wesentliche Rolle. Jährlich werden 19,8 Millionen Übernachtungen verzeichnet, davon rund 40 % aus dem Ausland.

Innovative Wirtschaftsstrategien in traditionellen Sektoren

Die Region Bretagne beschäftigt 1,3 Millionen Arbeitnehmer und weist eine im Landesdurchschnitt tiefe Arbeitslosenquote von 6 % auf. Das jährliche Bruttoeinkommen beträgt im Schnitt 29 000 Euro. Unter nicht leitenden Angestellten weist die Bretagne das tiefste Durchschnittseinkommen innerhalb Frankreichs auf. Gleichzeitig verzeichnet die Region aber die tiefste Armutsquote und Lohnungleichheit.

Nebst dem Tourismus sind die Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, darunter die Fischerei sowie das Baugewerbe, die wesentlichen Wirtschaftspfeiler. Auch Forschung und Innovation schaffen neue Arbeitsplätze.

Unter dem Namen glaz économie vereinen Universitäten, Unternehmen und Start-ups ihre wirtschaftlichen Strategien, um in den Bereichen Landwirtschaft, Meeresressourcen und IT zu den Spitzenreitern zu gehören. So ist die Bretagne bestplatzierte Region in den Bereichen Bau und Reparatur von Fischereifahrzeugen, im Segelschiffbau und in der Meeresbiotechnologie.

Zu den beliebtesten Arbeitgebern in der Bretagne zählen Trecobat (Bauunternehmen), Net Plus (Immobilien), Télégramme und Ouest France (Presse), Loxam (Baumaschinen), Sill Entreprises, Laïta und STG Logistique (Lebensmittel) sowie Kangourou Kids (Dienstleistungen).

Studieren in Meeresnähe und auf Bretonisch

Die Verbundenheit mit dem Meer und dem keltischen Erbe drückt sich auch in den Studienrichtungen der bretonischen Universitäten aus.

An der Université de Bretagne Occidentale (UBO) mit einem Campus in Brest, Quimper und Morlaix liegt der Schwerpunkt auf Meereswissenschaften. Zudem wird die bretonische Sprache und Kultur gelehrt. Die Hafenstadt Brest beheimatet weiter das maritime Forschungszentrum Ifremer sowie eine Militärakademie.

An den beiden Universitäten Rennes 1 und Rennes 2 werden verschiedene natur-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Studiengänge und Geistes- und Sozialwissenschaften angeboten. Das Studentenleben in der bretonischen Hauptstadt lohnt sich nicht nur in akademischer Hinsicht: Rennes gilt als Studentenstadt schlechthin, nicht zuletzt dank der rue de la soif, in welcher alle 7 Meter in einer Bar der Durst gelöscht werden kann.


Jobs in der Normandie

Normandie: Exportwirtschaft und erneuerbare Energien

Die Region Normandie im Nordwesten Frankreichs verbindet über den Ärmelkanal (La Manche) den Atlantik mit der Nordsee. Ursprünglich war das Land der Nordmannen in das untere Seine-Gebiet (Haute-Normandie) und die Basse-Normandie mit der Halbinsel Cotentin gegliedert. Heutzutage umfasst die Region die Departemente Calvados, Eure, Manche, Orne und Seine-Maritime.

Auf einer Fläche von knapp 30 000 km² leben 3,3 Millionen Menschen. Die größte Stadt der Region ist Le Havre mit 172 000 Einwohnern, gefolgt von der Hauptstadt Rouen, Caen und Cherbourg. Die Region organisiert sich strukturell innerhalb der drei größten Stadtgebiete – Caen, Le Havre et Rouen – und den vernetzten Agglomerationen mit den Städten Alençon, Cherbourg, Dieppe, Évreux und Louviers.

International ausgerichteter Handel

Die Normandie beschäftigt 1,28 Millionen Arbeitnehmer und weist eine Arbeitslosenquote von 9 % auf. Damit liegt die nördliche Region ein wenig über dem Landesdurchschnitt (8,8 %). Das durchschnittliche Bruttoeinkommen liegt bei 28 000 Euro jährlich. Wichtigste Wirtschaftssektoren sind die Landwirtschaft, Industrie und das Bauwesen.

Aufgrund der geografischen Lage mit 8 Hafenstädten und der Nähe zu Paris und London ist die Wirtschaft der Normandie international ausgerichtet: 35 % des Bruttoinlandsproduktes werden im Export umgesetzt. Wichtigste Arbeitgeber sind Elle & Vire, Agrial, Danone, Renault, Peugeot-Citroën, Renault Trucks, Safran, Aptar, EDF, Areva, DCNS, GSK, Sanofi Pasteur und Vuitton.

Wiege des Tourismus

Weiterer wichtiger Pfeiler der regionalen Wirtschaft ist der Dienstleistungssektor und insbesondere der Verkehr und Tourismus. Bereits im 19. Jahrhundert war die Normandie ein beliebtes Reiseziel der britischen High Society. Diese war auf der Suche nach den Spuren ihrer Ahnen und erfand damit die Bezeichnung Tourismus.

Die Hafenstadt Dieppe gilt als erstes Seebad Frankreichs. Weitere touristische Attraktionen sind die Felseninsel Mont-Saint-Michel an der Grenze zur Bretagne, die Landungsküsten der alliierten Truppen am D-Day und Rouen als Ort des Martyriums der Heiligen Jeanne d’Arc.

Auch kulinarisch hat die Normandie ein paar Trümpfe im Ärmel: Die 3 normannischen Cs stehen für Calvados, Cidre und Camembert. Wer zu viel geschlemmt hat, greift auf das trou normand zurück und schafft mit dem Apfelbrand zwischen den Gängen Platz im Magen.

Mit dem reichen historischen und kulturellen Erbe hat es die Normandie auf Platz 2 der weltweit bekanntesten Regionen geschafft, direkt hinter Kalifornien.

Zukunftsträchtige Forschung

Die Normandie investiert nicht nur in Lebensqualität und Jobs in traditionellen Sektoren, sondern will auch im Bereich Forschung und Innovation zu einer Top-Region gehören. Sie gilt als führendes Potential im Bereich der erneuerbaren maritimen Energien. 640 km Küste mit kräftigem, regelmäßigem Wind und einer starken Meeresströmung sind die ideale Voraussetzung.

Wer zwecks Studium in die Normandie zieht, hat die Wahl zwischen den 3 Universitäten Caen, eine der ältesten Hochschulen Frankreichs, Rouen oder Le Havre. Auch dort gehören die erneuerbaren Energien zu den Schwerpunkten, beispielsweise in der Forschungsgruppe GREENMAR an der Universität Caen.

Mehr dazu:

Anna Poschung Anna Poschung
Rédactrice
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