Arbeitszeiten in Frankreich und Deutschland

Mit durchschnittlich 2,7 Überstunden pro Woche sind die Deutschen die unangefochtenen Europachampions der Mehrarbeit. Wie sieht es in anderen europäischen Staaten aus?
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Mit durchschnittlich 2,7 Überstunden pro Woche sind die Deutschen die unangefochtenen Europachampions der Mehrarbeit. Vollzeitangestellte in Deutschland arbeiten pro Woche 40,4 Stunden (37,7 Vertragsstunden und 2,7 bezahlte oder unbezahlte Überstunden).
Frankreich liegt mit 1,8 Überstunden pro 37,9 Arbeitsstunden auf dem dritten Platz hinter den Niederlanden.
In Griechenland und Italien hingegen dürfen überhaupt keine Überstunden geleistet werden. Interessanterweise wird das Klassement vollständig umgekehrt, wenn man die Summe der jährlichen Arbeitsstunden betrachtet, unter besonderer Berücksichtigung von Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen. Hier führen die Griechen mit 2 037 Stunden pro Jahr eindeutig die Tabelle der OECD an, während Frankreich mit 1 489 und Deutschland mit 1 388 Stunden weit abgeschlagen sind. Selbst Italiener (1 752 Stunden) und Spanier (1 665 Stunden) verbringen im Durchschnitt mehr Zeit am Arbeitsplatz.
Auch wenn bei einer niedrigeren Gesamtarbeitszeit durch Überstunden ein allzu großer Rückstand aufgeholt werden kann, bleibt die Differenz beträchtlich. Diese ist hauptsächlich auf unterschiedliche Arbeitsmarktstrukturen zurückzuführen: In Deutschland arbeiten 22 % der Beschäftigten in Teilzeit. In Griechenland und Frankreich sind es nur 9,7 % beziehungsweise 13,8 %.
Das Klassement der Urlaubs- und Feiertage führen Deutschland und Frankreich mit 40 Tagen pro Jahr allerdings gemeinsam an.