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Trotz Jobrückgang: Diese Berufe bleiben in Frankreich gefragt

Trotz Jobrückgang: Diese Berufe bleiben in Frankreich gefragt

Frankreich stellt 2025 weniger ein – aber nicht überall. Laut der aktuellen BMO-Studie plant die französische Wirtschaft 12,5 % weniger Neueinstellungen als im Vorjahr. Hinter diesem Rückgang verbergen sich wirtschaftliche Unsicherheiten, aber auch neue Chancen – insbesondere für deutsche Fachkräfte, die flexibel und qualifiziert sind. In welchen Branchen weiterhin gute Jobperspektiven bestehen und welche Berufe besonders gefragt bleiben, zeigt dieser Artikel im Detail.

 



1. Ein starker Rückgang der Rekrutierungsprojekte für 2025

1. Ein starker Rückgang der Rekrutierungsprojekte für 2025

Laut der jüngsten BMO-Studie (Besoins en Main-d’œuvre) von France Travail planen französische Unternehmen im Jahr 2025 12,5 % weniger Neueinstellungen als im Vorjahr. Das bedeutet konkret: Nur noch 2,43 Millionen Rekrutierungsprojekte, im Vergleich zu 2,78 Millionen im Jahr 2024. Diese Zahlen stammen aus einer breit angelegten Befragung von rund 450.000 Unternehmen in ganz Frankreich.

Nur 24,1 % der Betriebe geben an, neue Mitarbeitende einstellen zu wollen – 2024 waren es noch 28,2 %. Besonders kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden sind betroffen und reduzieren ihre Einstellungspläne um -16,3 %. Bei Firmen mit 10 bis 49 Beschäftigten liegt der Rückgang bei -15 %, während mittelgroße Unternehmen mit 50 bis 299 Mitarbeitenden -10,3 % weniger Rekrutierungspläne melden. Nur große Unternehmen mit über 200 Angestellten planen eine leichte Zunahme von +1,4 % gegenüber dem Vorjahr.

Dieser Rückgang spiegelt wirtschaftliche Unsicherheiten und eine vorsichtige Personalplanung wider – ein Trend, der auch für ausländische Fachkräfte, insbesondere aus Deutschland, von Bedeutung ist.



2. Welche Sektoren und Berufe sind am stärksten betroffen?

2. Welche Sektoren und Berufe sind am stärksten betroffen?

Die Rekrutierungszurückhaltung betrifft nahezu alle Branchen – mit einer bemerkenswerten Ausnahme: das Gesundheitswesen. Während die Mehrheit der Berufe rückläufige Zahlen aufweist, steigen die Rekrutierungsabsichten bei Pflegepersonal sogar: +4,9 % bei Pflegekräften, +3,9 % bei Pflegehilfen und +1,1 % bei Krankenhausservicekräften.

Unter den 20 gefragtesten Berufen 2025 befinden sich viele aus dem Dienstleistungs- und Agrarbereich:

  • Kellner in Cafés und Restaurants
  • Küchenhilfen und Allroundkräfte in der Gastronomie
  • Landwirte, Weinbauern, Obstbauern
  • Reinigungskräfte
  • Soziokulturelle Animateure
  • Hauspflegekräfte und Betreuungsassistenten
  • Köche, Einzelhandelsangestellte, Hotelfachkräfte
  • IT-Ingenieure, Kassierer, Lageristen
  • Künstler, Empfangskräfte, Gärtner

Besonders für deutsche Fachkräfte im Gesundheits- oder IT-Bereich kann dies eine Chance sein, da die Nachfrage hier konstant bleibt oder steigt. Wer beispielsweise als IT-Ingenieur nach Frankreich kommt, hat weiterhin gute Aussichten auf eine Anstellung.



3. Warum stellen Unternehmen 2025 weniger ein?

3. Warum stellen Unternehmen 2025 weniger ein?

Laut der Studie von France Travail beruhen 41,6 % der geplanten Neueinstellungen 2025 auf temporären Bedarfsspitzen, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder der Gastronomie während der Saison. Weitere 28,5 % dienen dem dauerhaften Ersatz ausgeschiedener Mitarbeitender, etwa durch Ruhestand oder berufliche Veränderungen.

20,5 % der Einstellungen resultieren aus der Einführung neuer Geschäftsbereiche, während 9,3 % durch die temporäre Abwesenheit von Mitarbeitenden motiviert sind (Krankheit, Elternzeit etc.).

Der Rückgang lässt sich unter anderem durch wirtschaftliche Unsicherheiten, gestiegene Kosten und einen zunehmenden Mangel an qualifizierten Bewerbungen erklären. Besonders kleine Betriebe sehen sich oft nicht in der Lage, neue Mitarbeiter zu finanzieren. 27 % der Arbeitgeber nennen Budgetmangel als Grund für Einstellungsprobleme – deutlich mehr als die 18 % im Vorjahr.

Diese Entwicklung verdeutlicht die wachsende Bedeutung wirtschaftlicher Faktoren für Personalentscheidungen – ein Aspekt, der auch Bewerber aus Deutschland bei ihrer Planung berücksichtigen sollten.



4. Rekrutierung bleibt schwierig – trotz Rückgang

4. Rekrutierung bleibt schwierig – trotz Rückgang

Obwohl weniger Stellen ausgeschrieben sind, bleibt jede zweite Rekrutierung für Arbeitgeber eine Herausforderung. Die Zahl der als „schwierig“ eingestuften Einstellungsprozesse sinkt im Vergleich zu 2024 zwar um 7,3 Punkte, bleibt aber mit über 50 % auf einem hohen Niveau.

Besonders betroffen sind:

  • Baugewerbe: 66,1 % der Rekrutierungen gelten als schwierig
  • Autohandel und Reparatur: 69,7 %
  • Gesundheits- und Sozialwesen: 63 %

Die Hauptgründe? 80 % der Unternehmen beklagen eine unzureichende Anzahl an Bewerbungen, 79 % sprechen von ungeeigneten Profilen. Zudem empfinden 54 % der Arbeitgeber die angebotenen Positionen als wenig attraktiv – ein strukturelles Problem.

Für deutsche Bewerber, die beruflich in Frankreich Fuß fassen wollen, ergibt sich daraus eine doppelte Perspektive: Die Herausforderungen der Unternehmen können ein Türöffner für motivierte Fachkräfte sein, insbesondere wenn sie Qualifikationen mitbringen, die in Frankreich schwer zu finden sind.

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Olivier

Olivier

 
 
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