Anzeige jetzt schalten Finde Deinen deutsch-französischen Traumjob

Gesten, die dein Charisma bei französischen Kollegen ruinieren

Gesten, die dein Charisma bei französischen Kollegen ruinieren

Ein starker erster Eindruck zählt – besonders im internationalen Arbeitsumfeld. Doch was viele nicht wissen: Deine Gesten sprechen lauter als Worte. In der Zusammenarbeit mit französischen Kollegen können bestimmte Bewegungen oder Mimiken schnell falsch verstanden werden – und dein ganzes Charisma untergraben. Erfahre, welche Gesten du besser vermeidest, um respektiert, sympathisch und professionell aufzutreten.

 



1. Die Macht der nonverbalen Kommunikation im interkulturellen Kontext

1. Die Macht der nonverbalen Kommunikation im interkulturellen Kontext

In der heutigen globalisierten Arbeitswelt gewinnt die nonverbale Kommunikation immer mehr an Bedeutung – besonders in interkulturellen Teams. Studien zeigen, dass bis zu 65–93 % der zwischenmenschlichen Wirkung nicht durch Worte, sondern durch Körpersprache, Mimik und Gestik vermittelt wird (Albert Mehrabian, UCLA). Das bedeutet: Selbst die besten Argumente oder Präsentationen können wirkungslos bleiben, wenn die Körpersprache nicht stimmig oder gar negativ wahrgenommen wird.

Gerade im Austausch zwischen deutschen und französischen Kollegen kommt es hier häufig zu Missverständnissen. Während in Deutschland Direktheit und Klarheit geschätzt werden – auch in der Körpersprache – legen viele Franzosen großen Wert auf Höflichkeit, Zurückhaltung und eine harmonische Gesprächsatmosphäre. So kann ein in Deutschland übliches energisches Nicken schnell als aufdringlich oder ungeduldig verstanden werden. Auch ein zu fester Blickkontakt, der in Deutschland für Selbstbewusstsein steht, wird in Frankreich teilweise als dominant oder unangenehm empfunden.

Laut einer Umfrage des Deutsch-Französischen Instituts (DFI) geben 58 % der befragten französischen Angestellten an, dass sie sich im beruflichen Kontakt mit Deutschen schon einmal durch deren Auftreten nonverbal „überfahren“ gefühlt haben. Umgekehrt berichten 42 % der Deutschen, dass sie französische Kollegen als „indirekt“ oder „zurückhaltend“ wahrnehmen – ein klassisches Zeichen kulturell unterschiedlicher Kommunikationsmuster.

Ein weiteres Beispiel betrifft die physische Distanz. Während Deutsche in Gesprächen oft etwa 80 cm Abstand wahren, liegt dieser in Frankreich bei 60–70 cm. Wer in Meetings oder im Smalltalk also unbewusst zurückweicht, sendet möglicherweise ein Signal von Desinteresse oder Ablehnung.

Insgesamt zeigt sich: Wer die nonverbalen Codes seines Gegenübers kennt und darauf eingeht, baut nicht nur Vertrauen auf, sondern steigert auch seine zwischenmenschliche Wirkungskraft enorm – ein klarer Vorteil in jeder internationalen Karriere.



2. Französische Kollegen und ihre Sensibilität für abwertende Gesten

2. Französische Kollegen und ihre Sensibilität für abwertende Gesten
"Was in Deutschland oft als harmlos, spontan oder pragmatisch gilt, kann in Frankreich schnell als respektlos oder verletzend aufgefasst werden."

Susanne Goniak
Senior Recruiter
Eurojob-Consulting

SGoniak


Der kulturelle Umgang mit Gesten ist hier deutlich sensibler, besonders im beruflichen Kontext. Ein klassisches Beispiel ist das Augenrollen, das in vielen deutschen Büros als Zeichen von Ironie oder Überforderung gesehen wird – in Frankreich jedoch wird es häufig als respektlose Geste mit herablassender Wirkung wahrgenommen. Laut einer Erhebung der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) empfinden 62 % der französischen Angestellten nonverbale Abwertungen als störender als verbale Kritik.

Besonders kritisch sind Gesten, die Ablehnung oder Ungeduld signalisieren. Das Schnauben durch die Nase, das schnelle Abwinken mit der Hand oder das kontrollierende Tippen auf die Uhr können in Frankreich als Zeichen mangelnden Respekts gegenüber dem Gesprächspartner oder als Ausdruck von Überheblichkeit interpretiert werden. Ein weiteres Beispiel: das Zeigen mit dem Zeigefinger auf eine Person, um eine Aussage zu unterstreichen – in Frankreich gilt dies oft als unangemessen oder sogar aggressiv.

Auch Gesten, die in Deutschland als „lustig“ gemeint sind, können in Frankreich falsch ankommen. So wird etwa das „Luft-Zitat-Zeichen“ mit den Fingern (die sogenannte „Air Quotes“) oft als zynisch oder nicht ernst gemeint wahrgenommen. In Präsentationen oder Meetings kann das fatale Folgen haben: Eine gute Idee wird möglicherweise nicht ernst genommen, weil die Körpersprache Zweifel oder Geringschätzung signalisiert.

Französische Kollegen achten stark auf subtile Zeichen von Respekt, Harmonie und sozialem Taktgefühl. Wer sich dessen nicht bewusst ist, riskiert, sein Charisma zu verlieren – selbst wenn die fachliche Leistung stimmt. Es lohnt sich also, sich vorab mit den nonverbalen Feinheiten der französischen Geschäftskultur vertraut zu machen, zum Beispiel mit den Leitfäden der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer (AHK Frankreich), die hierzu nützliche Hinweise bietet.



3. Typisch deutsche Gesten, die in Frankreich falsch ankommen

3. Typisch deutsche Gesten, die in Frankreich falsch ankommen
"Kulturelle Unterschiede in der Körpersprache sind oft unbewusst – und gerade deshalb besonders tückisch. "

Susanne Goniak
Senior Recruiter
Eurojob-Consulting

SGoniak


Viele Gesten, die im deutschen Berufsalltag üblich sind, wirken auf französische Kollegen distanziert, dominant oder unhöflich. Ein gutes Beispiel ist das ernste, konzentrierte Gesicht, das viele Deutsche in Meetings oder Präsentationen zeigen. In Deutschland signalisiert es Professionalität und Fokus – in Frankreich wird es jedoch häufig als mürrisch, angespannt oder wenig zugänglich interpretiert. Eine Umfrage des Institut CSA aus dem Jahr 2024 zeigt: 49 % der französischen Berufstätigen schätzen ein offenes, positives Auftreten höher als sachliche Strenge im ersten Eindruck.

Ebenso problematisch ist das ständige Kontrollieren der Uhr oder des Smartphones während eines Gesprächs. In Deutschland ein Zeichen für Effizienz und Zeitbewusstsein, wird dies in Frankreich schnell als Desinteresse oder Ungeduld gedeutet. Auch das „Zurechtzupfen“ der Kleidung, das viele Deutsche aus Nervosität tun, kann als Zeichen von Unsicherheit oder Arroganz wahrgenommen werden – je nach Kontext.

Ein weiteres Beispiel: das schnelle, durchsetzungsstarke Gestikulieren mit erhobenen Händen, das in Deutschland als engagiert gilt, wird in Frankreich oft als zu forsch oder gar konfrontativ angesehen. Französische Kommunikation legt mehr Wert auf Harmonie, Tonalität und stilvolle Zurückhaltung. Laut einer Studie der Université Paris-Dauphine bewerten französische Manager nonverbales Verhalten in Bewerbungsgesprächen sogar als genauso wichtig wie verbale Kompetenz.

Wer diese Unterschiede nicht kennt, läuft Gefahr, trotz bester Absichten als unsympathisch oder dominant wahrgenommen zu werden. Das Gute: Körpersprache lässt sich trainieren. Schon kleine Anpassungen – wie ein entspanntes Lächeln, ein gleichmäßiger Tonfall und ruhige Handbewegungen– können die Wirkung völlig verändern. Wer seinen Auftritt kultursensibel gestaltet, steigert nicht nur seine Akzeptanz, sondern auch seine zwischenmenschliche Wirkungskraft im Team.



4. Tipps, um auch nonverbal charismatisch zu bleiben

4. Tipps, um auch nonverbal charismatisch zu bleiben
"Charismatisch zu wirken ist kein Zufall – besonders nicht in einem interkulturellen Arbeitsumfeld. Im Umgang mit französischen Kollegen braucht es Feingefühl, Beobachtungsgabe und vor allem die Bereitschaft, sich kulturell anzupassen, ohne sich selbst zu verleugnen."

Susanne Goniak
Senior Recruiter
Eurojob-Consulting

SGoniak


Die gute Nachricht: Mit wenigen gezielten Anpassungen lässt sich die eigene nonverbale Ausstrahlung deutlich verbessern. Laut dem Goethe-Institut kann eine bewusste Körpersprache die zwischenmenschliche Wirkung im Beruf um bis zu 50 % steigern – unabhängig von der sprachlichen Kompetenz.

  • Lächeln: Ein echtes, freundliches Lächeln ist der einfachste Weg, um in Frankreich Vertrauen aufzubauen. Es zeigt Offenheit und emotionale Intelligenz.
  • Offene Handhaltung: Die Hände sollten sichtbar und ruhig eingesetzt werden. Versteckte oder verschränkte Arme wirken verschlossen.
  • Augenkontakt dosiert einsetzen: In Frankreich ist Blickkontakt wichtig, sollte aber nicht starr oder herausfordernd wirken – sondern freundlich und respektvoll.
  • Spiegeln des Gesprächspartners: Wer subtil die Körpersprache seines Gegenübers aufgreift (z. B. Sitzhaltung, Tempo, Gestik), schafft eine stille Verbindung und wirkt automatisch sympathischer.
  • Weniger ist mehr: Übertriebene Gestik oder unkontrollierte Bewegungen wirken schnell unruhig oder dominant. In Frankreich schätzt man Stil, Ruhe und Souveränität.
  • Aktives Zuhören signalisieren: Durch leichtes Nicken, gezielte Blickkontakte und kurze bestätigende Laute („Mhm“, „Oui“) zeigt man Wertschätzung – ein Schlüsselfaktor im französischen Berufsleben.

Zusätzliche Unterstützung gibt es durch interkulturelle Trainingsangebote, etwa vom Institut français Deutschland oder vom Cercle Interculturel, die auf die Zusammenarbeit mit Frankreich spezialisiert sind.

Wer sich dieser Regeln bewusst ist und sie gezielt anwendet, steigert nicht nur seine Wirkungskraft, sondern wird von französischen Kollegen als respektvoll, professionell und menschlich überzeugend wahrgenommen. Gerade in binationalen Teams ist das der Schlüssel zu echter Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Mehr erfahren:

https://connexion-francaise.com/system/images/data/000/001/180/original/imageonline-co-roundcorner-ConvertImage.png?1581937156