Gefragte Berufe in Lyon: Wo Fachkräfte jetzt gebraucht werden

Die französische Metropole gilt als wirtschaftlicher Hotspot mit hoher Lebensqualität. Für deutschsprachige Arbeitskräfte bietet Lyon spannende Karrieremöglichkeiten in stark nachgefragten Branchen wie Gesundheit, IT, Bau und Tourismus. Wer nach einer beruflichen Veränderung im Ausland sucht, findet hier ideale Bedingungen: gute Bezahlung, internationales Umfeld und hoher Bedarf. Erfahre, welche Berufe besonders gefragt sind und warum sich ein Blick über den Rhein lohnen kann.
2. Pflegekräfte und medizinisches Personal: Ein akuter Bedarf
3. IT- und Digitalberufe: Ein wachsender Markt
4. Bauwesen und Handwerk: Qualifizierte Arbeitskräfte dringend gesucht
5. Gastronomie und Tourismus: Saisonale und dauerhafte Möglichkeiten
Lyon gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszentren Frankreichs. Mit über 1,4 Millionen Einwohnern in der Metropolregion und mehr als 120.000 Unternehmen bietet die Stadt ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Laut einer aktuellen Analyse der France Travail zählen zu den gefragtesten Berufen in Lyon aktuell: Pflegekräfte, IT-Fachkräfte, Handwerker, Logistikpersonal und Fachkräfte im Gastgewerbe.
Im Jahr 2024 meldete die Region Auvergne-Rhône-Alpes mehr als 92.000 offene Stellen, davon rund 8.000 allein im Gesundheitssektor. Besonders auffällig ist der Anstieg bei IT-Berufen: Laut HelloWork stieg die Nachfrage nach Entwicklern, Data Scientists und Cybersecurity-Experten um +18 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Bereich Bauwesen wächst rasant befeuert durch Infrastrukturprojekte wie die Erweiterung der Métro Lyon und die Renovierung von Altbauten.
Deutsche Fachkräfte profitieren von ihrer qualitativ hochwertigen Ausbildung, guten Sprachkenntnissen und hoher Mobilität. Lyon ist zudem Teil des Programms OnlyLyon, das internationale Talente aktiv anzieht. Wer einen beruflichen Neuanfang sucht, findet hier ideale Rahmenbedingungen von attraktiven Gehältern über Unterstützungsangebote bei der Integration bis hin zu einem dynamischen, europäischen Lebensumfeld.
Das Gesundheitswesen in Lyon steht unter immensem Druck. Gründe dafür sind die rasant alternde Bevölkerung, die Folgen der Covid-19-Pandemie und der allgemeine Mangel an Pflegepersonal in Frankreich. Laut der Agence Régionale de Santé Auvergne-Rhône-Alpes fehlen in der Region aktuell über 5.000 Pflegekräfte – eine Zahl, die bis 2030 laut Prognosen auf über 10.000 steigen könnte.
Gesucht werden besonders Krankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, medizinische Assistent*innen und Physiotherapeut*innen. Krankenhäuser wie das Hospices Civils de Lyon oder private Einrichtungen wie Groupe Ramsay Santé rekrutieren zunehmend auch ausländische Fachkräfte, insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum.
Deutsche Pflegekräfte bringen ein hohes Ausbildungsniveau und oft auch interkulturelle Kompetenzen mit, die in internationalen Pflegeeinrichtungen oder Seniorenheimen mit gemischter Klientel sehr gefragt sind. Viele französische Arbeitgeber bieten attraktive Zusatzleistungen: Wohnhilfen, Sprachkurse, schnelle Anerkennung von Diplomen über ENIC-NARIC France und individuelle Integrationsbegleitung.
Wer einen Beruf mit Sinn sucht, findet in Lyon nicht nur eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, sondern auch die Chance, aktiv zur Verbesserung des Gesundheitswesens beizutragen.
Die Digitalisierung boomt und Lyon zählt zu den innovativsten Tech-Hubs Frankreichs. Mit Initiativen wie Lyon French Tech zieht die Stadt Start-ups, Scale-ups und internationale Unternehmen an. Allein im Jahr 2023 wurden in der Region Auvergne-Rhône-Alpes über 6.500 neue Stellen im IT-Bereich ausgeschrieben, so das Jobportal HelloWork.
Besonders gefragt sind derzeit:
Softwareentwickler (vor allem JavaScript, Python, React)
Data Scientists und KI-Spezialisten
Cybersecurity-Analysten
System- und Cloud-Administratoren
UX/UI-Designer
Internationale Unternehmen wie Sopra Steria oder Capgemini unterhalten große Entwicklungsstandorte in Lyon. Viele dieser Firmen bieten englischsprachige Teams, hybride Arbeitsmodelle und Programme zur beruflichen Weiterbildung wie z. B. Cloud-Zertifizierungen oder Fortbildungen im Bereich DevOps.
Deutschsprachige Fachkräfte mit Erfahrung in agilen Methoden, Cloud-Lösungen (z. B. AWS, Azure) oder IT-Sicherheit haben beste Chancen, einen gut bezahlten Job in Lyon zu finden. Besonders attraktiv ist der Einstieg über internationale Vakanzen, die über Plattformen wie Welcome to the Jungle ausgeschrieben werden. Viele Unternehmen bieten Relocation Packages, Hilfe bei der Wohnungssuche und Unterstützung bei der Integration in das französische Sozialsystem.
In Lyon herrscht großer Mangel an Fachkräften im Bau- und Handwerksbereich. Die Stadt wächst dynamisch: Allein zwischen 2015 und 2022 stieg die Einwohnerzahl der Metropolregion um über 110.000 Personen – das erfordert neue Wohnungen, Büros und öffentliche Infrastruktur. Der Bedarf wird durch zahlreiche Großprojekte wie die Erweiterung der Métro B, das Stadtentwicklungsprojekt Part-Dieu und ökologische Umbauten wie Lyon Confluence zusätzlich verschärft.
Laut der Fédération Française du Bâtiment (FFB) fehlen in der Region Auvergne-Rhône-Alpes aktuell rund 12.500 qualifizierte Bauarbeiter und Handwerker. Besonders gesucht werden:
Maurer (Maçons)
Elektriker (Électriciens)
Zimmerer (Charpentiers)
Heizungs- und Sanitärinstallateure (Plombiers-Chauffagistes)
Dachdecker (Couvreurs)
Deutsche Fachkräfte sind auf dem französischen Markt hoch angesehen. Ihre präzise Ausbildung, Zuverlässigkeit und oft auch die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeitsweise gelten als große Pluspunkte. Viele Arbeitgeber akzeptieren den deutschen Meisterbrief oder den Gesellenbrief – eine Anerkennung der Qualifikation ist über France Compétences oder ENIC-NARIC France möglich.
Darüber hinaus bieten Unternehmen in Lyon häufig Zusatzleistungen für ausländische Mitarbeiter an: Wohnkostenzuschüsse, Firmenfahrzeuge, Sprachkurse, sowie Zugang zu Weiterbildungsprogrammen wie Compétences Emploi. Auch Pôle emploi vermittelt aktiv Bau-Fachkräfte aus dem Ausland – insbesondere im Rahmen bilateraler Programme mit Deutschland.
Für deutschsprachige Handwerker mit Berufserfahrung und Basiskenntnissen in Französisch ergeben sich dadurch exzellente Möglichkeiten für einen langfristigen Karriereweg in Frankreich.
Lyon gilt als die kulinarische Hauptstadt Frankreichs – ein Ruf, den die Stadt dem legendären Koch Paul Bocuse und ihren zahlreichen Bouchons verdankt. Mit über 4.300 Restaurants, 22 Michelin-Sternen (Stand 2024) und weltbekannten Events wie dem Fête des Lumières zieht Lyon jedes Jahr über 6 Millionen Tourist*innen an – und schafft dadurch tausende Arbeitsplätze im Gastgewerbe.
Laut einer Studie der CCI Lyon Métropole meldeten Unternehmen im Jahr 2024 einen Anstieg von 12 % bei den offenen Stellen im Hotel- und Gaststättengewerbe. Besonders gesucht werden:
Köch*innen und Sous-Chefs
Servicekräfte (mit oder ohne Erfahrung)
Rezeptionist*innen mit Sprachkenntnissen
Barpersonal und Sommeliers
Event- und Tourismusmanager*innen
Für deutschsprachige Fachkräfte bietet Lyon hervorragende Einstiegsmöglichkeiten – nicht nur wegen der hohen touristischen Nachfrage, sondern auch durch die Nähe zu Deutschland, der Schweiz und Österreich, was internationale Gäste und Arbeitgeber besonders schätzen. Viele Häuser, wie z. B. das InterContinental Lyon – Hôtel Dieu oder das Villa Florentine, suchen gezielt Personal mit interkultureller Erfahrung und Fremdsprachenkompetenz.
Hinzu kommen saisonale Arbeitsverträge mit Möglichkeit zur Verlängerung oder Festanstellung, insbesondere in der Hochsaison (Mai–September und Dezember). Viele Betriebe bieten zudem Mitarbeiterunterkünfte, Essenszuschüsse, Trinkgeldsysteme und flexible Arbeitszeiten – ideale Bedingungen für junge Fachkräfte oder Berufseinsteiger.
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Olivier

