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Sich erfolgreich in Frankreich bewerben: 10 Tipps

Sich erfolgreich in Frankreich bewerben: 10 Tipps

Viele deutschsprachige Kandidaten setzen sich als berufliches Ziel, einen Fuß auf den französischen Arbeitsmarkt zu setzen. Allerdings kommt hier schnell die Frage auf, wie man am besten vorgeht und welche Besonderheiten es zu beachten gilt. Mit diesen 10 Tipps für ein erfolgreiches Bewerben in Frankreich, lernen Sie nicht nur, worauf man bei französischen Stellenangeboten achten muss, sondern auch, wie sich die Jobsuche vereinfachen lässt.



Gewöhnliche Abkürzungen in Stellenausschreibungen entziffern

1. Gewöhnliche Abkürzungen in Stellenausschreibungen entziffern

Wer kennt es nicht: lauter Abkürzungen und Buchstabenkombinationen, Groß- und Kleinschrift, Überschriften so weit das Auge reicht. Auf den ersten Blick erscheint vieles unverständlich... Im Titel finden Sie möglicherweise ein H/F/D, was nichts weiter heißt, als dass sowohl männliche (homme) als auch weibliche (féminin) oder divers gelesene Menschen erwünscht sind.

In Frankreich wird der Abschluss häufig in Studienjahren angegeben (ab dem Baccalauréat, dem französischen Abitur), wie z.B. Bac +1, +2, +3 usw. Das Bac +2, +3 entspricht somit einem abgeschlossenen Bachelor bzw. Vordiplom, ein Bac +4, +5 einem Diplom, Magister oder Master. Dabei wird auch häufig der Umsatz (CA, chiffre d'affaires) eines Unternehmens zur Orientierung vermerkt.

Anzeigen, die einen JD (jeune diplômé) suchen, richten sich an junge Hochschulabsolvierende. Bei BTP (bâtiment et travaux publiques) ist von einer Stelle im Hoch- und Tiefbau die Rede. Ebenfalls sehr häufig findet man das Kürzel IDF (Île-de-France, der Großraum Paris). Eventuell finden Sie auch auf folgende Abkürzung: MT (marge totale), der die gesamte Pufferzeit im Projektmanagement angibt.

Ebenso sind Abkürzungen beim Vermerk der verschiedenen französischen Arbeitsverträge sehr geläufig: CDD und CDI. Bei einem CDD (contrat à durée déterminée) handelt es sich um einen befristeten Vertrag, wohingegen der CDI (contrat à durée indéterminée) eine unbefristete Anstellung beschreibt.

Während des Lesens einer Stellenanzeige finden Sie abschließend häufig die Kürzel CV + LM + rem. Diese fordern den Bewerber dazu auf, seinen Lebenslauf (curriculum vitae) sowie das Anschreiben (lettre de motivation) samt der Gehaltsvorstellungen (rémuneration oder auch prétentions salariales) zu senden. Das Gehalt kann gegebenenfalls noch ausgehandelt werden (salaire à négocier) oder aber Sie finden zusätzliche Angaben wie: 25/30 KE (Euro in Tausend), was in diesem Fall bedeutet, dass Sie zwischen 25.000 und 30.000 €, auf das gesamte Jahr gerechnet, verdienen.

Vergessen Sie nicht, die Referenznummer der Stellenanzeige (s/ref = sous référence) bei Ihrer Bewerbung anzugeben.


2. Richtige Gliederung beim französischen Lebenslauf

Wie auch bei deutschen Lebensläufen, wird der französische CV tabellarisch aufgebaut. Die zu beachtende Besonderheit ist jedoch, dass Ihre Berufserfahrung chronologisch umgekehrt aufgelistet wird: Demnach beginnen Sie nicht mit Ihrer ersten beruflich relevanten Erfahrung, sondern mit der Letzten.

Auch in französischen Lebensläufen wird mit unterschiedlichen Kategorien gearbeitet, um dem Personalverantwortlichen einen detaillierten Überblick über Ihren schulischen Werdegang, Ihren beruflichen Erfahrungen, Ihrer Ausbildung etc. zu verschaffen.

Ungleich zu Deutschland sollten Sie in Frankreich unbedingt darauf achten, dass Ihr Lebenslauf nicht mehr als eine DIN A4 Seite umfasst. Es ist von großer Wichtigkeit, nur die für die Stelle relevanten Stichpunkte in dem Abschnitt expériences professionnelles aufzuführen.

Zögern Sie nicht, Ihren Lebenslauf kreativ zu untermalen, durch ein dezentes, sich durchziehendes Farbschema. Achten Sie dennoch darauf, dass es nicht zu bunt wird.

Generell sind Sie nicht dazu verpflichtet, ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf beizulegen.

EDV- und Sprachkenntnisse (connaissances informatiques und langues) gehören in eine gesonderte Rubrik genauso wie sonstige Interessen (loisirs) und Freizeitaktivitäten (centres d'intérêt), welche ganz zum Schluss vermerkt werden.

Übrigens wird in Frankreich der Lebenslauf weder datiert noch unterzeichnet.



Verfassen eines französischen Bewerbungsanschreiben

3. Verfassen eines französischen Bewerbungsanschreibens

Traditionell wurde das Motivationsschreiben in Frankreich handschriftlich verfasst. Hintergrund war, dass die Grafologie lange eine große Rolle spielte und Anschreiben oft grafologisch untersucht wurden. Heutzutage ist diese Methode allerdings eher weniger gebräuchlich, so dass Bewerbungsanschreiben mit Hilfe elektronischer Hilfsmittel auch in Frankreich zur Norm gehören. Wie auch der Lebenslauf, sollte das französische Anschreiben nicht länger als eine Seite lang sein.

Inhaltlich ähneln sich deutsche und französische Anschreiben. Wichtig ist es, den zuständigen Ansprechpartner ausfindig zu machen und somit das Bewerbungsanschreiben an diesen zu adressieren. Das Schreiben sollte klar gegliedert, die Motivationsgründe über die gewünschte Stelle gut erläutert und die eigenen Kompetenzen vermerkt sein.

Analysieren Sie dabei Ihre bisherige berufliche Karriere und Ihre fachlichen sowie persönlichen Kompetenzen:

  • Welche Fähigkeiten bringen Sie mit?

  • Welche Ziele verfolgen Sie?

Diese beiden Punkte können auch gerne etwas länger erläutert werden. Erwähnen Sie, welche Aufgaben Sie anstreben, Ihren Verantwortungsbereich, ebenso das Gehalt, das Sie sich vorstellen. Abschließend wird um ein Vorstellungsgespräch gebeten. All dies auf einer DIN A4 Seite zusammengefasst.

In Frankreich ist die Abschiedsformel sehr formell und ein Thema für sich. Hier ein Beispiel einer häufig gebrauchten Formel:

"Je vous prie d'agréer, Madame/Monsieur, l'expression de mes sentiments distingués."


4. Bewerben trotz mangelnder bzw. nicht ausreichender Französischkenntnisse

Bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihr Glück auf dem französischen Arbeitsmarkt zu versuchen, müssen Sie sich dessen bewusst sein, dass unzureichende Französischkenntnisse Ihre Aussichten drastisch verschlechtern. Es sollten mindestens gute bis fließende Französischkenntnisse vorhanden sein. Der Wunsch, in Frankreich zu arbeiten, sollte daher gut überlegt sein.

In Frankreich ist es ebenfalls schwierig, eine Tätigkeit außerhalb des studierten Fachbereichs anzunehmen, daher sollten Sie sich möglichst auf Ihr Fachgebiet bewerben. Denken Sie ebenfalls daran, dass der Ruf einer Grande Ecole von großer Bedeutung ist.



Zeugnisse und Diplome der Bewerbungsmappe beilegen

5. Zeugnisse und Diplome der Bewerbungsmappe beilegen

Im Gegensatz zu Deutschland, ganz gleich ob es sich um eine Initiativbewerbung (candidature spontanée) oder eine Bewerbung bezogen auf eine Stellenausschreibung handelt, werden - wenn kein ausdrücklicher Hinweis es anders vermerkt - neben dem Lebenslauf und Anschreiben, keine weiteren Dokumente beigelegt.

Da keine Arbeitszeugnisse in Frankreich ausgestellt werden, sondern wenn überhaupt ein Empfehlungsschreiben (lettre de recommandation), und dies auch nur nach vorheriger Absprache mit dem Vorgesetzten, sollte man sich nicht die Frage stellen, ob Arbeitszertifikate mitgesendet werden müssen.


6. Verfassen Sie kurze, reißerische Inhalte

Nach nur einigen Zeilen oder aber auch wenigen Sekunden, muss der Recruiter, dank Ihrer Mail oder Ihres Anrufes, verstehen, dass Sie die ideale Person für das Unternehmen sind. Die essentiell aufzuführenden Elemente sind also folgende:

  • die Stellenbeschreibung

  • Ihre Kontaktdaten

  • Ihre Verfügbarkeiten

  • der Grund für Ihre Bewerbung

Sollten Sie sich dazu entscheiden, Ihre Initiativbewerbung telefonisch durchzugeben, stellen Sie sicher, dass Sie selbstsicher und reaktiv auf eventuelle Fragen antworten können.

Um Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Initiativbewerbung zu helfen, haben wir für Sie insbesondere E-Mail-Vorlagen auf Französisch für Initiativbewerbungen (per E-Mail und Telefon) angefertigt.



Nutzen Sie die sozialen Medien

7. Nutzen Sie die sozialen Medien

Einer der Erfolgsschlüssel für Ihre Initiativbewerbung ist die Nutzung der sozialen Medien. In der Tat ist das Verbreiten Ihrer Initiativbewerbung auf verschiedenen Kanälen eine einfache Methode, um Ihre Chancen auf die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhöhen. Der Personaler wird sich Ihrer Motivation bewusst und entschließt sich, Sie zurückzurufen.

Sollten Sie also auf die sozialen Netzwerke als Bewerbungsplattform setzen, stellen Sie sicher, dass Ihr Profil makellos ist. LinkedIn zählt zum Beispiel mehr als 774 Millionen Nutzer, dort ein perfektes Profil zu besitzen, erscheint heutzutage demnach mehr als notwendig.


8. Lesen Sie Korrektur

Es dürfen keine Rechtschreibfehler in Ihrer E-Mail erscheinen. Dies kann Sie in ein negatives Licht rücken. Nehmen Sie sich also die Zeit, um gründlichst Korrektur zu lesen.


9. Der übliche Umgang eines Unternehmens nach einer Bewerbung

Wie in Deutschland, ist das Einbehalten und die Nicht-Rücksendung der Bewerbungsunterlagen auch bei französischen Unternehmen eine beliebte Methode. Somit ist es für den Bewerber schwer den Status seiner Bewerbung richtig einzuschätzen, da Absagen gar nicht oder erst sehr spät erteilt werden.

Sollten Sie keine Rückmeldung des Unternehmens erhalten haben, so sollte man seine Bewerbung als gegenstandslos bewerten.



Haken Sie beim Personaler nach

10. Haken Sie beim Personaler nach

Sind einige Wochen ins Land gegangen und Sie haben weiterhin weder eine positive noch eine negative Rückmeldung erhalten, zögern Sie nicht, erneut mit dem Personaler in Kontakt zu treten. Des Weiteren erlaubt Ihnen das Nachhaken bei dem Personalverantwortlichen, Ihr Interesse an der Stelle erneut hervorzuheben.

Dennoch kann es vorkommen, dass zu dem Zeitpunkt, an dem Sie Ihre Initiativbewerbung einreichen, keine offene Stelle, die Ihrem Profil entspricht, verfügbar ist. Der Personalverantwortliche könnte Sie nämlich seinerseits in seinen Talentpool aufgenommen haben, mit der Idee, Sie zu einem geeigneteren Moment zurückzurufen.

Mehr dazu: